Vergangenen Donnerstag hatte der DGB-Kreisverband Fulda zu einem Protestzug und anschließender Demonstration vor den Toren der Fuldaer Zeitung aufgerufen. Der Gewerkschaftsbund kritisiert die einseitige Berichterstattung bezüglich des Mindestlohns als „Bürokratiemonster“ und mahnt die nicht gekennzeichnete Medienpartnerschaft des Blattes mit der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ an.
Man sei es gewohnt, dass gewerkschaftliche Aktivitäten keinen Einzug in die Berichte der Fuldaer Zeitung finden, sagte Rolf Müller, Vorstandsmitglied des DGB Kreisverbands, vor den Toren der Fuldaer Zeitung. Diese sei vielmehr „das Sprachrohr der Selbstzufriedenheit der angeblichen Wohlfühlregion.“ Seit der Einstellung der Fuldaer Volkszeitung 1974 lebten die Fuldaer ohne wirklich unabhängige Tagespresse. Müller machte deutlich, dass er nicht die Presse im Allgemeinen kritisiert.
Undurchsichtige Medienpartnerschaft mit der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“
Stein des Anstoßes ist die als einseitige angesehene Berichterstattung rund um das Thema Mindestlohn, welcher in den Artikeln der Zeitung regelmäßig als „Bürokratiemonster“ Arbeitsplätze gefährde oder gar vernichte. Zu Wort kämen allerdings nur Gegner des Mindestlohns, Stimmen von Befürwortern suche man vergebens.
„Wir sind es gewöhnt, in regelmäßigen Abständen die kruden Ansichten ewig gestriger Firmenpatriarchen der ‚Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft’ im Rahmen der bestehenden Medienpartnerschaft in der Fuldaer Zeitung ohne Kennzeichnung, dafür aber als angebliche geistigen Ergüsse des jeweiligen Redakteurs zu lesen.“ Die Fuldaer Zeitung müsse mehr dafür tun, die Medienpartnerschaft zu kennzeichnen, damit auch Leser die Hintergründe der Berichte einsortieren könnten.