Berufliche Vorteile für Journalisten mit Spezialgebiet

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Die freie Journalistin Julia Weigelt geht auf Nummer sicher, denn 2012 spezialisierte sie sich auf das Themenfeld innere und äußere Sicherheit. Als Volontärin der Fuldaer Zeitung berichtete sie 2009 in einer Serie über den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr. Dafür reiste sie auch an den Hindukusch. Für die daraus entstandene Artikelserie „Von Fulda nach Afghanistan“ erhielt sie den hessischen Jungjournalistenpreis. Wie sie sich den Respekt der Soldaten verdiente, dabei dennoch die journalistische Distanz wahrte und warum sie jungen KollegenInnen rät, sich früh auf ein Themengebiet zu spezialisieren, verrät sie im Interview.

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Afghanistan, 2009: Trotz Gemeinschaftsgefühl im Einsatz ist journalistische Distanz gefragt.
Bild: Julia Weigelt

Jens Brehl: Wie sind Sie 2009 als Volontärin der Fuldaer Zeitung auf die Idee gekommen, vor Ort in Afghanistan über den dortigen Bundeswehreinsatz zu berichten? Das liegt ja nicht gerade um die Ecke.

Julia Weigelt: Aber Schwarzenborn, wo das Jägeregiment 1 stationiert ist, liegt in der Nähe. Gemeinsam mit einer Volontärskollegin habe ich den Stützpunkt im Rahmen einer Pressereise von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik besucht. Zunächst wollte ich nur eine einzelne Geschichte daraus machen, wofür ich mich mit Kommandeur Michael Matz getroffen habe, der mittlerweile General ist. Er schlug mir eine Artikelserie vor und auch die Reise nach Afghanistan. Als Volontärin der Fuldaer Zeitung konnte ich mir die Reise kaum vorstellen. Aber dann habe ich doch irgendwann meinen Fuß in eine Transall und schließlich auf afghanischen Boden gesetzt.

Jens Brehl: Wie hat die Redaktion auf Ihre Idee reagiert?

Julia Weigelt: Einerseits war es spannend, weil wir nicht wussten, welche Geschichten ich mitbringen würde. Andererseits gab es auch bezüglich meiner Abwesenheit eine gewisse Skepsis, denn meine Arbeit in der Redaktion mussten andere zusätzlich zu ihren Aufgaben übernehmen.

Zudem hat man sich auch Sorgen um meine Sicherheit gemacht: Bei Zeitung und Bundeswehr musste ich Haftungsausschlüsse unterschreiben. Bevor es jedoch losging, absolvierte ich noch ein Krisentraining für Journalisten in Hammelburg.

Jens Brehl: Welche persönlichen Eindrücke haben Sie bei ihrer ersten Reise nach Afghanistan gewonnen?

Julia Weigelt: Während des Krisentrainings in Hammelburg haben wir unseren Fokus stark auf die Gefahren wie Minen, Sprengfallen, feindlicher Beschuss und mögliche Entführungen gesetzt. Ich war mir unsicher, ob ich dann in Afghanistan von meiner Angst überfallen werde, die ich im Vorfeld nicht hatte. Meiner Reise bin ich mit Respekt begegnet, habe mein Testament und meine Patientenverfügung verfasst.

Alleine schon der Anflug ist aufregend, denn aus Sicherheitsgründen geht der Pilot im Einsatzgebiet sehr steil runter. Als ich dann meinen Fuß auf afghanischen Boden setzte, war ich freudig gespannt und aufgeregt aber angstfrei.

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